Wie ein Schlangenbeschwörer
baust du mit deinen Worten
Tonleitern ,
ohne Pause,
ohne mich aus
den Augen zu lassen,
immer weiter und weiter.
Du redest Treppen hervor,
mit dem Dunkel der Stimme,
über die ich gehen soll,
behutsam,
Schritt für
Schritt für
Schritt
zu dir.
ZU WEIT
Heut,
einen Schritt zu weit,
einen einzigen,
ein stockender Atemzug,
ein Pulsschlag zu schnell.
Du.
Wieso du?
Du kennst meinen
Teufelsrachen,
und meine Rosenmontage
versprechen manchmal
zu viel.
Und dennoch,
deinem Arm bin ich
all die Jahre
im Halbschlaf
entgegengewachsen.
Und jetzt trennt uns
nicht einmal
eine Haut.
Auf fremden Flughäfen
riechst du mich schon,
ehe ich noch
gelandet bin.
Dein Lindenblatt muß
ich bewachen,
sagst du,
und legst dich selbst
als Findelkind
vor meine Tür.
JETZT
Wenn du HEUT auf der
Schwelle stehst,
wie schon oft,
wirrköpfig,
widerborstig,
einen tollgewordenen
Zoo im Herzen,
und wenn du
mit kurzem Blick
an mir vorbei
das Haus betrittst,
seufzt,
angekommen bist,
zur rechten Zeit,
zur einzigen Zeit,
die möglich ist,
weil ich JETZT
auf dich warte,
und du findest
in letzter minute
das zeitloch
dann,
dann
gehör ich dir
wieder.
VON WEIT
Auf rollendem Boden,
wo sich Erdplatte
unter Erdplatte drängt,
bist du von unendlich weit her
in mich eingesunken
im Traum,
und hast im heimlichsten Fach
meines Fühlens
ein Wort gefunden,
ein altes, sprödes,
mit verblassender Farbe,
abgedriftet aus vergangenen
Jahrhunderten.
Du hast es entwendet,
während ich schlief,
und es mir anderntags
wiedergeschickt
auf Papier.
Nun liegt es zuunterst
in mir,
sorgsam verwahrt
und in schwere Seide
geschlagen.
NACHTS
Von der Musik
übers Parkett
gespült
entwischte Beute
Fliehkraft
grad noch
gefangen!
Die kräftige Hand
gewohnt
die Frauen zu halten
grad noch
zurückgeholt
in den sicheren Arm.
Ein seliges Lachen
Perlen
am nacken
feucht
das Haar