Blattlosigkeit deines Baumes lässt mich kalt und erstaunt:
War ich vergiftetes Wasser, war ich eine unfruchtbare Erde?
Oder war der Baum schon von kleinem an seines Lebens beraubt?
2.
Sind es die Züge des Schicksals die uns zu Kämpfern machen,
oder ist es nur die Natur in uns die uns nicht sterben läst?
Ist es der innere Glaube, der jeden weiteren Schritt bewegt,
oder bloß die Sturheit die in Fanatismus vergeht?
3.
Ist der in dir derjenige von mir
und du in mir, bist du diejenige von dir?
Sind wir beide in uns die Verschmelzung des Schicksals
oder ist jeder für sich das Einzigartige, geschaffen nur für diesen Glauben?
4.
Wieso haben Erinnerungen an dich so einen Sonnenblumengeschmack?
Ist es die Sonne in dir, die meine Welt mit schimmernden Anblicken bereichert,
vielleicht die dichte Glätte der Gefühle, die mich bestaunt?
Oder der schwere Vorhand verbleibender Kratzer in ihrer Sturheit so arrogant?
5.
Wieso der Blick in deinem gefangen bleibt und ungestört in Käfig deines sich gemütlich macht;
ohne Zwang und Drang ihn zu verlasen, ohne Angst im Angesicht deines zu verblassen?
6.
Sind die Ritter der Unruhe müde geworden?
Haben sie Schwerte der Kühnheit verloren?
Haben sie das Kriegsfeld der Liebe betreten?
7.
Sind es kleine Messerschmitts, die mich in deinem Auftrag angreifen?
Sind sie zu Wolken meiner Liebe geworden?
8.
Wieso dich eins gerade die Liebe zu einem Wundenzüchter meines Herzens machen lies?
9.
Kleine Kamelförmige Blutflecken markieren unseren Weg.
Wirst du ihnen zurück folgen um meine Vergebung zu erbitten?
Wirst du sie wegwischen um sie vor dir selbst zu verstecken?
10.
Sind es die Götter die uns den Glauben lassen?
Ist es der Glaube der uns die Götter gibt?
11.
Wieso wird es zugelassen, wieso erlaubt,
wieso sehen wir tattlos zu, wie das Leben vor unseren Augen verstaubt?
12.
Eins die Mahler von unseren Gefühlen sind wir zu Zeichner geworden.
Ist es die Farbpalette die wir aus unseren Händen fallen ließen ,
oder verlorenes Talent, das wir vergessen haben zu vermissen?
13.
Wieso dein Herz zu meiner Todeszelle geworden ist?
14.
Was bin ich für ein Mensch?
Ich hasse dich nicht, ich bereue nicht, ich habe nicht mal Freude mit Rachegedanken.
Wo ist meine Menschlichkeit geblieben?
15.
Was träumst du vor sich hin?
Was lässt du dir die Zeit vergehen?
Vorauf wartest du Mensch um zu geschehen?
16.
Ist es die Gemütlichkeit deines Blickes, die mich in sich zieht
oder der vertrauter Ton deiner Gedanken?
17.
Sind es die Erwartungen die meinen Weg weicher machen,
sind sie es, durch welche meine Schritte leichter erscheinen?
18.
Wieso rieche ich schon wieder den Liebesglauben?
Wieso liegt an meiner Zunge der Hoffnungsgeschmack?
Wieso suche ich in deiner Anwesendheit Versprechen?
19.
Was gibt es noch in deinem Körbchen liebe Lebensfee?
20.
Und die Traumlosigkeit meiner Nächte zehrt mich zu dir,
sind es die Träume in denen wir Liebenden sind,
oder sind wir der Traum, der geliebt werden will.
21.
Soll bloß die Lebendigkeit deiner Stimme mein ungetröstetes Leid erwecken?
22.
Sollen meine Wunden immer wieder von toten auferstehen?
Sollen sie das verstorbene Lied unserer Liebe immer wieder singen?
Sollen die Tränen meines Herzens für dich niemals aufhören zu fliesen?
23.
Wo ist die Sorglosigkeit meines Vertrauens?
Wo hast du sie begraben auf diesem Todesfeld des Erwachens?
24.
Sind es die Züge dieser Geschichte ein nie endendes Lied,
oder habe ich selbst dich zu Hymne meines Herzens gemacht?
25.
Die Erwachenslichter sehe ich, weit, weit vorne vor mir,
und ich bemühe mich ihnen zu nähern, sie in mein Herz zu lasen;
ist es schon zu dunkel darin oder gehen die Lichter langsam aus?
26.
Der Hoffnungsdurst läst mich mit trockenen Lippen hinter sich,
bin ich es nicht mehr gewöhnt oder habe ich einfach vergessen zu trinken?
27.
Bodenständigkeit meiner Träume macht mich Wach auch in meinem Schlaf -
habe ich vergessen aufzuwachen oder bin ich bloß so brav?
28.
Verschwommenheit meiner Träume nimmt mich mit sich hin,
lässt mich in ihre Verblassung stauen,
sind sie verschwunden oder in Realitätskrallen gefangen?
Ich stehe auf Boden, belasse es so sein,
mit beiden Füssen in der Lebenserde drin,
nur der Wind des Wandels dreht mich um und um,
und läst meine Bodenständigkeit allein herum.