Eine heitere Note,
die mir vom vierten Stockwerk entgegenwinkt
herab in den steinquaderschweren Hof
den mein Vergnügen erfüllt
den schneeweißgebleichten Schürzen der Kellner im Wind
in Gedanken zu folgen und sie
als Symbol der Leichtigkeit meines Seins
zu betrachten.
Geborgen in dieser Fremde
verspeise ich. mit Vergnügen
alle Tassen und Gläser, Flaschen und Schalen samt Inhalt,
die mir ein günstiger Wind
vom Buffet herüber entgegenweht.
So richtig satt bin ich erst dann,
wenn mir die ersten Regentropfen,
den Blick meiner Augen trüben
und die Tafel mit der Aufschrift
»with love from me to you«
in meinem Herzen jene Gestalt annimmt,
die es mir leicht macht
über alle Tischtücher hinweg zu lächeln.
SUMMERTIME IN THE CITY
Mein Träumen erwächst mir
aus dem Gewirr der Stimmen die mich umgeben
SUMMERTIME IN THE CITY
und ich fühle mich losgelöst im bequemen Regiestuhl
auf dem Weg in die Tiefen meines Bewusstseins,
dessen Untiefen sich sanft in den Wellen von caffè corretto wiegen.
Aufblickend wird mir gewahr die Fülle lustvollen Treibens
an den Tischen, die an mir vorüberziehen.
Ein tiefer Atemzug und ich bin mitten unter ihnen.
ZEITLOS
Die Stunden fließen mir aus der Hand
und verklingen im satten Grün zu meinen Füssen.
Ich klinge und singe lautlos,
den leisen Rufen folgend,
deren Ursprung und Herkunft
ich nicht zu deuten vermag.
denn sie erklingen ebenso lautlos in mir,
über mir, im Geäst der Olive,
deren Stamm mir als Lehne dient,
ihre Wurzeln als Kissen.
Im Blick meiner sehmüden Augen
bin ich entbunden dem Schrei achtloser Möwen
an den Gestaden meiner Erinnerung.
SEE SAM
Wie einen Tautropfen des Morgenlichts
über dem See
dessen leicht gekräuselte Oberfläche
sich über mir wölkt
empfange ich die Girlanden Deiner Liebe
und erhebe erwachend mein Haupt
aus dem Algengeflecht
das den Blick mir verdunkelt
in endlosen Nächten
MEIN GRÜNER WEG
Ich lasse mich treiben eine grüne Wand entlang
die mir endlos erscheint
und den Atem nimmt
und in ihren Vogellauten ertrinkt.
Auf sandigen Pfaden leuchten meine Gedanken
aus dem Quarz zu meinen Füssen geboren.
Versunken ins Gras meines Wollens
verströme ich Weizen und Bienenduft –
im Wogen der Blätter im Wind
entgleite ich meiner Pizzaschwere.
VALSE SOLEIL
Aus dem Gewirr der Äste, Blätter und Blüten
schneit es Libellen
deren Flügelwirbel, Fische, Muscheln und Anemonen
über die nahen Zäune weht.
Im Nachbargarten angekommen
verfällt alles in Schlaf
dem ein Erwachen folgt
welches in seiner Undurchdringlichkeit
weder Licht noch. Land zu unterscheiden weiß.
Ich aber strecke die Beine zum Himmel
und vollende den Sonnentanz auf meinen Fingerspitzen.
TRAUMTAG
In meinen Tagtraum verwoben
ausgeliefert den weißen Wolkenballen
fließen meine Gedanken über die Baumrinden
nach oben
erreichen die Segel der Kronen
und entweichen, schillernden Libellen gleich,
dem Zugriff der reifen Vogelzungen.
Meine Rechte entgleitet mir
und all die niemals ausgesprochenen Worte
purzeln mir aus dem Mund
und verlieren sich. durch das Gitter zu meinen Füssen.
Ich bin sprachlos beglückt
als mein Kugelschreiber, die Fensterscheiben missachtend,
ohne Schaden zu nehmen
auf meinen Schultern landet.
TUCH DICH FREI
Die blauen Tischtücher
die den Tisch für sich allein beanspruchen
rollen mir entgegen
sodass ich alsbald von ihnen bedeckt,
im Schrein der flatternden Vogelzungen
dem Ruf der verbrannten Erde zu folgen vermag,
um ihn weiterzutragen
bis zweimal die vier und dreimal die drei
in einem total ausgeglichenen Verhältnis
Zaun Mauer Stall Kuh Ochs und Hund
zu einem himmelwärts befreienden Jubilate
ermuntern.
DER GELBE MORGEN
Das Lied der Sparren am Dach verklingt
wenn der gelbe Morgen die Baumwipfel streift
und ich, versunken
im Meer meiner Gedanken
vom Startplatz ins All
meines Inneren abhebe
MEIN TISCH TAG
An meinem Tisch bläst der Wind
eine Wolke von roten Bleistiftspitzen
über das lustvoll sich. wölbende Briefpapier
so dass ich ans Ende des Tages gekommen
leise und dennoch erfüllt vom Traum der Giraffen
mir reichlich Abschied gönne vom Apfelmus
welches in schwarzen Tassen schon lange
mich belauert mich bedroht
Ein blasser Tag
an den Abgrund der Tiefe festgezurrt
entlässt mich nur ungern
Ich aber lache dem späten Glück entgegen
und versinke lächelnd im Sahnehäubchen einer Wiener Melange